Die Schwarze Katze – Glück-, oder Unglücksbringer?

Wer in einer schwarzen Katze nichts anderes sieht als ein Tier mit schwarzem Fell, weil die Natur es so wollte, gibt der Zuordnung zu Glück oder Unglück erst gar keine Bedeutung. Die Dinge, die den Aberglauben der Menschen seit Jahrhunderten schüren, tun dies nur, weil dadurch diesem Ansinnen Raum gegeben wird. Wer in einer schwarzen Katze, die beispielsweise die Strasse von links nach rechts überquert nichts anders sieht als ein Tier, welches jederzeit überfahren werden kann, der sieht sich wahrscheinlich für jedes Missgeschick selbst in der Verantwortung. Schwarze Katzen stehen außerdem Pate als Gefährten der Hexen, als willkommenes Opfertier bei Satansjüngern, als Boten des Teufels und als Spione der Dämonen. Die berühmtesten Orakelsprüche über schwarze Katzen sind diese beiden:

Geht die schwarze Katze…

von rechts nach links, gelingt’s …

von links nach rechts, wird’s was Schlecht’s …

Es ist eine Tatsache, dass schwarze Tiere darunter Katzen, Hunde und Pferde in Zeiten der Inquisition auf abscheuliche Weise zu Tode gefoltert wurden. Später waren es Tiere aller Farben und Rassen, wenn diese das Pech hatten, dass deren Augen gegen das Fackellicht auf phosphorizierende Weise glühten.

Schwarze Katzen werden von vielen Menschen aus den unterschiedlichsten Gründen bevorzugt, manche stehen einfach auf die Schönheit dieser Tiere und sind fasziniert vom Kontrast gelber oder grüner Augen zu schwarzem Fell. Andere halten sich schwarze Katzen aus einer gewissen morbiden Faszination heraus und wieder andere wollen, dass diese Tiere nicht in falsche Hände gelangen, gerade weil sie schwarz sind. Wie ausufernd dieser Aberglauben immer noch ist, zeigen Hilferufe von Tierschutzorganisationen wie dieser: „24 schwarze Todeskandidaten suchen dringend Pflegestellen.“ Es handelt sich dabei um Tiere aus allen möglichen Regionen Europas. Darunter Hunde und Katzen. Gerade Esoteriker aller Couleur fühlen sich hier besonders angesprochen, weil sie mit Aberglauben vermutlich am besten umgehen können.

Schwarze Katzen sind weder Glücks-, noch Unglücksbringer, vielmehr brauchen sie Menschen, die ihre Notlage erkennen und Aufklärungsarbeit leisten. Davon fühlt sich STREGATO natürlich auch angesprochen. Schwarze Katzen als Glücks,- oder Unglücksbringer hin oder her, leiden sollten diese Tiere nicht mehr darunter. Es ist allenthalben interessant, was schwarze Tiere bei Menschen im Allgemeinen hervorrufen. Man könnte dies schon mit einer Art tief sitzender Urangst bezeichnen. Es gibt psychologische Studien über den Aberglauben im Alltag. Ein Beispiel, hierfür sind 2 Hundebesitzer mit ihren gleichgroßen Hunden derselben Rasse angehörig, in schwarz und braun, durch eine Fußgänger Passage in der Hauptzeit gelaufen. Die Fußgänger, die dem schwarzen Hund entgegen gelaufen sind haben ungleich viel größere Ausweichmanöver an den Tag gelegt als diejenigen, die dem braunen Hund entgegn gelaufen sind. Ein paar der Fußgänger auf der Seite mit dem schwarzen Hund, haben sogar die Straßenseite gewechselt.

Aber zurück zu den Stubentigern…

Als absolute Glücksbringer unter den Katzen gelten die 3 farbigen Glückskatzen und in der Tat findet man 3 farbige Katzen relativ selten in Tierheimen, oder an schlimmeren Orten. Der Aber-, oder Volksglauben ist den schwarzen Tieren zum Verhängnis geworden, andere wiederum partizipieren davon, ein prekäres Gleichgewicht für die Tiere. Was es hier braucht ist gesunder Menschenverstand.

Gesicht gesträubt: die Iris weit,
ein unentschlüsselbarer Blick,
auf kleinen Pfoten läuft ein Stück
von Leben mit uns durch die Zeit.
(Günter Kunert)