Jul 12 2012
Tarot Tageskarte – Der Gehängte
Allgemein:
Als Tageskarte ist der Gehängte eine denkbar ungünstige Karte, denn er hat primär etwas mit Stillstand, Stagnation, Gefangenschaft und Krankheit zu tun. Der Gehängte kann in sämtlichen Teilbereichen des Lebens auftauchen. Je mehr man gegen das Unvermeidliche ankämpft, umso mehr kann man sich eines Gefühls des Ausgeliefertseins nicht erwehren und das ist beinahe das Schlimmste daran. Als Situationskarte gemahnt der Gehängte die Dinge doch einmal von einer ganz anderen Perspektive zu betrachten, denn kopfüber sieht die Welt ganz anders aus. Als Personenkarte ist der Gehängte der Mitläufer, der Häftling, der Kranke oder der komplizierte Mensch, dessen Prämisse lauten könnte; warum einfach, wenn es auch umständlich geht? Man muss höllisch aufpassen, angesichts des Gehängten nicht in eine Depression zu verfallen. Auch wenn es schwer fällt, so soll man sich immer sagen, dass jede Situation sich auch irgendwann einmal wieder ändert.
Liebe & Partnerschaft:
Eine Kennenlernphase mit dem Gehängten als Patron könnte eine überraschende Angelegenheit werden, denn wenn man einen Menschen in einer ungünstigen Lebensphase kennen lernt, dann lohnt es sich 2 x hinzuschauen. Es kann sich natürlich auch um die ewige Geliebte handeln, die umsonst hofft, dass der Mann ihrer Träume sich für sie entscheiden wird. In einer laufenden Beziehung ist dies schon etwas anderes. Der Gehängte steht hier als Tageskarte für den Boten der deutlich macht, dass die Beziehung in einer Krise steckt. Es ist möglich, dass sich einer von beiden gefangen und ausgeliefert fühlt. Man kann sich nicht so einfach voneinander lösen, aus den verschiedensten Gründen, vielleicht aus Mitleid, weil einer der Partner krank ist? Es kann sich aber auch um materielle Sicherheit handeln, die mit einer Trennung aufs Siel gesetzt wird, oder wegen der Kinder.
Job:
Wenn man sich heute krank fühlt, dann sollte man wirklich nicht zur Arbeit gehen, denn der Gehängte ist eine Warnung. Aber diese Karte kann auch ein Fingerzeig auf den Arbeitsplatz sein, an dem man sich nur noch im Kreis dreht. Das Gefühl eines Hamsters im Laufrad kommt auf, man arbeitet, rennt und macht und kommt doch nicht von der Stelle. Der Gehängte empfiehlt uns, heute doch einmal eine andere Sicht der Dinge einzunehmen. Was wäre denn so schlimm daran, sich einfach einmal unverbindlich nach einem besseren Job umzusehen? Man soll nicht warten bis die Firma den Bach runter gegangen ist, das wäre falsch verstandene Loyalität, man soll lieber zusehen, dass man sein Schäfchen ins Trockene bringt, eben deshalb weil der Gehängte signalisiert, dass dies ein Weilchen dauern kann.
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Bildquelle: antikes Rota-Wahrsagespiel um 1900
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