Tarot – Ein Jahrhundert Kartenorakel

Die Herkunft des Tarots ist umstritten, Fakt jedoch ist, dass die ersten nachweisbaren Tarotkarten mit der Bezeichnung „Tarocchi“ aus der Feder eines italienischen Künstlers mit Namen Bonifacio Bempo stammen. Erste Erwähnungen über Tarot finden sich Mitte des 15. Jahrhunderts. Ursprünglich bestand ein Tarot Deck aus den 22 Trümpfen der großen Arkana, beginnend beim Narren bis zur Karte Die Welt. Die 56 Tarotkarten der kleinen Arkana sind zu einem späteren Zeitpunkt, als das Leben begann komplizierter zu werden, hinzugekommen. Wahrscheinlich aus der arabischen Welt.

Die 22 Tarotkarten der großen Arkana enthalten die für das Mittelalter klassischen Charaktere, sowie Stände, Tugenden und Laster. Es gibt allerdings auch Tarotkarten, die höchst seltsam anmutende Botschaften übermitteln. Nehmen wir die Tarot Karte Der Hierophant (der Papst, der Hohepriester). Das Oberhaupt des Klerus war ein Mann, soviel ist klar, aber was soll man dann von der Hohepriesterin (Päpstin) halten? Dies kommt einem Affront gegen die kirchliche Hierarchie gleich, vielleicht sollte die Päpstin als Scherz angesehen werden? Wenn es so ist, dann ist dies wohl zeitgenössischer, mittelalterlicher Humor, der den Menschen heutzutage weitestgehend abgeht.

Tarot ist gespickt mit vielen Rätseln, die im Laufe der Jahrhunderte als geheime Informationen überliefert wurden. Jeder der zahlreichen Tarot Schöpfer, Kartenleger und/oder Wahrsager hat im Laufe der Zeit dem Tarot Karten Deck eigene Symbole hinzugefügt, hat seine Initiation verewigt und hat dem Tarot ein Stückchen eigene gelebte Weisheit und Erfahrung mit auf den Weg gegeben. So ist der Tarot eine Ansammlung von Geheimnissen geworden, dem jede Tarot Kartenlegerin und jeder Tarot Kartenleger Tribut zollen muss, will sie/er mit diesem Deck halbwegs vernünftig arbeiten.

Die Tarotkarte Der Gehängte gibt vielen Geschichtsinteressierten und Tarot Eingeweihten Rätsel auf. Wird auf der Tarot Karte ein Geächteter dargestellt, der seiner Strafe kopfüber hängend entgegenblickt, der so zur Schau gestellt der Öffentlichkeit und damit der Lächerlichkeit preisgegeben wurde? Ist es ein Denker, ein Wissenschaftler, ein Alchemist oder ein Eingeweihter irgendeines geheimen Zirkels, der auf diese Art andere Sichtweisen gewinnen will, um sich aus einer verzwickten Lage zu befreien? Ist es Odin, der an der Weltenesche Yggdrasil hängt, der so die Runen entdeckt hat? Oder ist es Petrus, der kopfüber aufgehängt wurde, damit der heroische Mythos von Jesus Christus nicht getrübt würde? Jeder der Autoren von Tarot Deutungsbüchern hat da seine eigene Auffassung, jeder der Tarot Interpreten gibt eine ganz persönliche Sichtweise wieder und manche schreiben einfach bloß auf, was andere schon längst herausgefunden haben.

Tarot ist deshalb so einzigartig, weil er den ganzen Menschen fordert, die Tarotkarten in den falschen Händen allerdings geben rein gar nichts preis, weil Tarot Karten einfach abverlangen, dass jeder seine ganz individuellen Sichtweisen entwickelt. Man muss als angehender Tarot Kartenleger jede Tarotkarte einzeln studieren, viele Bücher lesen, sich das jeweilig Verwertbare herauspicken, was zur eigenen Sichtweise passt, dann aus allem zusammen einen völlig neuen Blickwinkel herstellen. Was sich dabei herauskristallisiert ist ein komplett neues und zeitgemäßes Deutungswissen, basierend auf eigenen Erfahrungen. Das ist die Grundidee des Tarots und dies ist letztendliche auch der Weg zur Initiation.

Wir müssen es wissen, denn bei STREGATO gibt es Tarot Berater, die mit den Tarotkarten schon über 30 Jahre arbeiten.

Ein Tarotkartendeck besteht aus 78 Karten, die 78 ergibt die Quersumme 15, die 15 ist ein Hinweis auf die Tarotkarte Der Teufel, der uns mit unseren eigenen Abgründen und Urängsten konfrontiert, auch mit unseren Süchten. Kartenlegen mit Tarotkarten kann süchtig machen, dies ist eine Warnung für jeden Tarotkartenleger von unzähligen Vorgängern. Hinter der 15 steckt als Quersumme die 6, welche als Hinweis auf die Tarotkarte Die Liebenden zu verstehen ist. Die Liebenden sagen Dir: „Tue alles mit dem Tarot was Dir und anderen gut tut, aber nimm in Kauf an einen schwindelerregenden Abgrund heran geführt zu werden. Wenn Du diese Phase meisterst und Dir eines Tages das Kartenlegen mit dem Tarot zur zweiten Natur geworden ist und Du Gutes damit tust, dann hast Du die Botschaft des Tarots und seiner Meister verstanden.“